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Der 14. November ist Weltdiabetestag.
Die Österreichische Diabetes Gesellschaft fordert Zugang zu innovativen Medikamenten für alle Betroffenen in Österreich.

Anlässlich des Weltdiabetestages am 14. November weist die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) auf Mängel in unserem Gesundheitssystem hin, die das Leben von Menschen mit Diabetes gefährden können. Mit rund 600.000 erkrankten Österreichern wird Diabetes in der Forschung ein hoher Stellenwert eingeräumt. Die wissenschaftliche Fachgesellschaft will Österreich zu einer Modellregion in der Diabetesversorgung machen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist noch einiges zu tun! Neben Aufklärungsarbeit durch nachhaltige und wiederholte Information der Bevölkerung und der gesamten Ärzteschaft stehen der Zugang zu innovativen Medikamenten für alle Betroffenen, die Ausrichtung der Therapie auf den individuellen Patienten und die Prävention der Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch bessere und intensivere Behandlung des Cholesterinstoffwechsels im Zentrum der Aufmerksamkeit. Weiters fordert die ÖDG ein österreichweites Diabetes-Register um die Diabetesbehandlung effizient weiterentwickeln zu können.

(Wien, 13.11.2012) – Die Diagnose Diabetes beruht auf einem erhöhten Blutzuckerwert, also einem Laborwert. Dieser Wert alleine wäre nicht weiter tragisch, würden daraus nicht schwerwiegende Folgen für Gesundheit und Lebenserwartung entstehen. Bei schlecht behandeltem Diabetes kommt es zu einer Schädigung kleiner und größerer Blutgefäße. Die Schädigung kleiner Blutgefäße führt unter anderem zu Augenschäden bis hin zur Blindheit, zu Nierenversagen und zu Nervenschädigungen; die Schädigung größerer Gefäße hat Herzinfarkte und Schlaganfälle zur Folge und ist die häufigste Todesursache bei Patienten mit Diabetes. Eine optimale Diabetes-Behandlung ist deshalb extrem wichtig, denn bei optimaler Therapie können diese gefährlichen Komplikationen in den meisten Fällen vermieden werden.

Zugang zu innovativen Medikamenten

Durch intensive Forschung und optimierte Therapie leben Menschen mit Diabetes heute länger und die Folgeerkrankungen gehen zurück. Das ist ein großer Erfolg für die Diabetologie. Der Präsident der ÖDG, Prim. o. Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Drexel, LKH Feldkirch, Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie, zeigt aber anlässlich des Weltdiabetestages eine zentrale Problematik in der Versorgung auf: „In den letzten Jahren sind neue Medikamente entwickelt worden, von denen grundsätzlich viele Patienten profitieren könnten, die aber teurer sind als ältere Medikamente. Leider sind manche dieser Medikamente deshalb aus Kostengründen für Patienten in Österreich nicht verfügbar, während Patienten in ärmeren Ländern der EU diese Medikamente sehr wohl erhalten. Hier besteht ein Verbesserungsbedarf. Für österreichische Diabetes-Patienten muss eine moderne Behandlung möglich sein, sonst verlieren wir den Ruf, dass Österreich eines der besten Gesundheitssysteme der Welt hat!

Personalisierte Diabetesbehandlung verlangt mehr Diabetes Experten

Es gibt zahlreiche unterschiedliche Medikamente zur Blutzuckersenkung; nicht für jeden Patienten sind dieselben Substanzen ideal. Deshalb fordern die großen internationalen Fachgesellschaften eine patientenorientierte, individuelle Auswahl von Diabetes-Medikamenten. Die Österreichische Diabetes Gesellschaft arbeitet sehr intensiv an dem Thema personalisierte Medizin in der Diabetesbehandlung. Der Erste Sekretär der ÖDG, Priv. Doz. Dr. Christoph Säly vom Landeskrankenhaus Feldkirch,  Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie, erläutert: „Die Diabetes-Häufigkeit nimmt dramatisch zu. Die Umsetzung der Therapie erfordert Kompetenz. Österreich hat in Zukunft zu wenig Experten! Mehr Ausbildungsstellen für Diabetes-Spezialisten (Additivfach für Endokrinologie und Stoffwechsel) werden dringend benötigt, um auch in den nächsten Jahren allen Patienten mit Diabetes eine optimale Behandlung garantieren zu können.“

LDL-Cholesterin im Fokus

Durch eine gute Blutzuckereinstellung können Schäden an den kleinen Gefäßen (und damit Augen-, Nieren- und Nervenschäden) weitgehend vermieden werden. Für die Verhinderung der besonders häufigen und schwerwiegenden Schäden an den größeren Gefäßen ist aber eine Senkung des „schlechten“ LDL-Cholesterins wirksamer. Patienten mit Diabetes erleiden umso weniger Herzinfarkte und Schlaganfälle, je niedriger ihr LDL-Cholesterin ist. Deshalb fordert der Präsident der ÖDG für Patienten mit Diabetes ein sehr niedriges LDL-Cholesterin: „Weil Cholesterin-Ablagerungen in den Gefäßen für Herzinfarkte und Schlaganfälle verantwortlich sind, sollte der Zielwert des „schlechten“ LDL-Cholesterins von bisher unter 100 mg/dl auf unter 70 mg/dl gesenkt werden. Dieser Wert könnte dank hochwirksamer und trotzdem sehr gut verträglicher Medikamente heute grundsätzlich erreicht werden.“ Drexel stellt abschließend fest „Eine aktuelle Erhebung des VIVIT Instituts in Vorarlberg hat gezeigt, dass viele Diabetes-Patienten in Österreich leider noch nicht von einer konsequenten Cholesterinsenkung profitieren.“ Da cholesterinsenkende Medikamente wesentlich billiger geworden sind, muss dieses Ziel jetzt erreicht werden.

Die ÖDG fordert ein österreichweites Diabetes-Register

Ein Diabetes-Register, das systematisch die Behandlungsdaten aller österreichischen Diabetes-Patienten erfasst, wäre von zentraler Bedeutung für Planung und Umsetzung von Innovationen in der Diabetesbehandlung, ist aber leider heute noch nicht verfügbar. Die Etablierung eines Diabetes-Registers ist deshalb eine zentrale Forderung der Österreichischen Diabetes Gesellschaft.

Über den Weltdiabetestag

Der Weltdiabetestag wird jedes Jahr am 14. November begangen. Er wurde 1991 von der International Diabetes Federation und der WHO als Reaktion auf die wachsende weltweite Diabetesepidemie ins Leben gerufen. Seit 2007 ist der Weltdiabetestag als Folge der UN- Resolution 61/225 zu Diabetes offizieller United Nations Day. In den letzten Jahren hat sich der Weltdiabetestag zu einem jährlich wachsenden Event entwickelt, der weltweit Millionen Menschen in über 160 Ländern in ihrem Bemühen, Aufmerksamkeit und Bewusstsein für die Krankheit, ihre Prävention und Behandlung zu schaffen, vereint. Zahllose lokale und nationale Aktivitäten werden von Einzelpersonen, NGOs und staatlichen Akteuren am 14.11. organisiert (http://www.worlddiabetesday.org/events/upcoming).
Am Weltdiabetestag (14.11.) nimmt Österreich aktiv an der „World Diabetes Day Monument Challenge“ teil: Auf Initiative der ÖDG werden auch dieses Jahr in Österreich wieder öffentliche Gebäude und Sehenswürdigkeiten blau beleuchtet. Die World Diabetes Day Monument Challenge wurde 2008 von der International Diabetes Federation ins Leben gerufen, in den vergangenen Jahren wurden weltweit tausende Gebäude und Sehenswürdigkeiten blau beleuchtet.

Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG)

Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) ist die ärztlich-wissenschaftliche Fachgesellschaft der österreichischen Diabetes-Fachleute. Ihre zentrale Aufgabe ist die Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Austausches aller auf dem Gebiet der Diabetologie tätigen ForscherInnen und ÄrztInnen. Die ÖDG engagiert sich für die Sicherstellung einer Betreuung der Menschen mit Diabetes in Österreich, die den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht. Ordentliche Mitglieder der Gesellschaft sind ÄrztInnen und wissenschaftlich einschlägig orientierte AkademikerInnen. Assoziierte Mitglieder sind DiabetesberaterInnen und DiaetologInnen.

Presseaussendung (PDF - 36KB)

Pressefotos zum Download:

Prim. o. Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Drexel,
Prim. o. Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Drexel, Präsident der ÖDG,
LKH Feldkirch, Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie
Copyright Foto: privat

Priv. Doz. Dr. Christoph Säly
Priv. Doz. Dr. Christoph Säly, 1. Sekretär der ÖDG, 
Landeskrankenhaus Feldkirch, Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie
Copyright Foto: privat

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Logo ÖDG - Österreichische Diabetes Gesellschaft, Copyright: ÖDG

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