Podiumsdiskussion: Die Diabetesversorgung von morgen – Konzepte für die Zukunft
Am 11.5.23 fand im Rahmen der ÖDG Frühjahrestagung eine hochkarätig besetzte Diskussionsrunde zur aktuellen und zukünftigen Diabetesversorgung in Österreich statt. Unter der Moderation von TT Chefredakteur Alois Vahrner und Univ. Prof. Dr. Susanne Kaser diskutierten neben ÖDG Präsident Prim. Univ. Prof. Dr. Martin Clodi, Verwaltungsrat der ÖGK Ing. Mag Martin Schaffenrath, MBA, MBA, MPA, der Leiter des Chefärztlichen Dienstes der ÖGK Dr. Andreas Krauter, MBA, ÖDG Vorstandsmitglied und Past ÖDG Sekretär Univ. Prof. Dr. Harald Sourij und der Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte MR Dr. Edgar Wutscher.
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Univ. Prof. Dr. Harald Sourij stellte dabei erstmalig Ergebnisse von der 2021 initiierten Austro Profit Datenerhebung vor, die Einblicke in Diabetes Dunkelziffer und Prädiabetes Prävalenz bei Vorsorgeuntersuchungen und Therapie und Komorbiditäten im niedergelassenen Bereich versorgten Menschen mit Typ 2 Diabetes geben.
Als die wichtigsten Eckpunkte dieser Datenerhebung zeigten sich eine hohe international vergleichbare kardiovaskuläre Komorbiditätsrate bei Menschen mit DM2, eine DM Dunkelziffer von 3 Prozent und eine Prädiabetesrate von über 20% bei Vorsorgeuntersuchungen. Die Diskutanten am Podium waren sich darüber einig, dass für die Planung der zukünftigen Diabetesversorgung solche Daten unerlässlich sind und die Datenerfassung daher unbedingt ausgebaut werden muss. Die Notwendigkeit frühzeitig schon im Stadium des Prädiabetes anzusetzen unterstrich Dr. Andreas Krauter mit der Ankündigung, dass die ÖGK ein Pilotprojekt für Betroffene mit Prädiabetes evaluiere. ÖDG Präsident Univ.-Prof. Dr. Martin Clodi hob die Bedeutung einer strukturierten Betreuung von Menschen mit DM 2 hervor und unterstrich die Wichtigkeit des Disease Management Programms "Therapie Aktiv" und die Implementierung dreier Versorgungsebenen, die neben der hausärztlichen Versorgung auch jene in spezialisierten Ambulatorien oder Praxen und erst in der dritten Ebene die Spitalsambulanz umfassen soll. Ing. Mag. Martin Schaffenrath unterstrich in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit in Anlehnung an das Diabeteszentrum Wienerberg in jedem Bundesland in Österreich ein Diabeteszentrum zusammen mit den jeweiligen Ländern zu errichten.